Flic Flac, Lilly Lüdemann

[1. Sinnbringerbuch]

Flic Flac © Lilly Lüdemann

Tupfig umher springende Flecken
durch den fensterblinden Vorhang
hüpfen auf der Wand herum,
versuchen wir zu fangen mit dem Laken,
spielen wilde Spiele, spielen wir Verstecken,
hier im Bett und um drei Ecken,
das heute steht hier unterm siebten Himmel,
Lufthauch wie vom Schmetterlingsflügel,
schwirren Falter um uns rum,
in rosarotem Tagtraum, Lustraum,
triefen Tropfen hier,
von deiner Stirn auf meine,
fangen an zu laufen, rennen um die Wette,
Zungen haschen nach dem salzig, kühlen Nass,
schmecken herrlich, ja wir trinken mit Genuss
und lieben uns mit Sinnlichkeit,
Berührung fließt im Liebesfluss,
vom Tag, der Traum, verfliesst sich
in die Nacht hinein,
soll nur nicht Enden,
hier im Mondenschein,
schaun wir selbstgeträumte Filme,
wird die Nacht zum Kino,
wird der Kopf zur Leinwand
und verflattern jetzt die Motten
Mondscheinflecken auf den Decken.