"Unter der Haut erkannt", Natascha Huber

[1. Sinnbringerbuch]

Unter der Haut erkannt

Auf tanzweichen Zehenspitzen
balancier` ich meinen Anker
märchengleich neu lackiert
über offene Straßen
und schwarzgeteerte, graue Blicke

streifen meine Baumhausträume
Dort wo meine Haut
laut staubt, sich zeigt
in goldgesprenkelter Unschuld
und tausend Farben

vor dem glattpolierten Bürgersteig
mit seinen schleifenden
Gleichschritten
schreibe ich Bilderbuchgeschichten
in verknotete Horizonte

Ein bisschen Wahrheit
von diesem Wir-sind-Alle-gleich
und einer Liebe
die durch Haut und Blut strömt
über den ganzen Körper verteilt

ein Zuhause
das schmerzhaft weich
bereits vorhandene Konturen
nachzeichnet
Meine Seele ist schön genug

um sie nach außen zu kehren
Ein Sonntagskleid
aus unbezahlbaren Erinnerungen
und glücklicher Selbstfindung
So rebelliere ich

in zärtlichen Bildern
auf meinem schlichten Weg
und manch Einer
wird mich erkennen
als lächelnden Regenbogen

am geweiteten Horizont
neu aufgezogener
Erkenntnis und in
der leisen Wahrheit meines
Ich-bin-Mensch-wie-Ihr