Bethände, Roland Förster, Text&Bild

Antworten
Roland Förster
Administrator
Beiträge: 1072
Registriert: Mo 2. Aug 2010, 14:58

Bethände, Roland Förster, Text&Bild

Beitrag von Roland Förster »

314473_222827977773434_1596174524_n.jpg

Bethände

Geschützt durch die Dunkelheit der Nacht sucht er
diese ihm so vertraute Straße in Frankreich.
Was wird er dort vorfinden? All sein Sehnen?

Viele Krisen galt es für sie beide zu überwinden.
Nun seine Rückkehr zu ihr.
Doch kommt er noch früh genug?
Haben sie sie bereits geschändet,
weil sie sich auf ihn einließ?

Egal war und ist ihnen alle Gefahr.
Sie leben allein für ihre Liebe.

Geflohen war er schon vor Tagen von seiner Truppe.
Sie werden sie und ihn gnadenlos erschießen,
wenn es ihnen möglich sein wird.
Danach werden sie beide als Warnung aufhängen
wie räudige Hunde. Verräter werden sie schreien.
Auf beiden Seiten.

Ruhe finden, werden sie jedenfalls in keiner
ihrer beiden Welten.

Rabenschwarz ist seine Furcht davor,
dass sie einander verlieren.

„Pech für Otto war es, dass ……“ hört er den aufgebrachten Mob
immer wieder in seinen wirren Gedanken sagen.

"Nein, das darf einfach nicht sein", beschließt er auf die Knie fallend.
"Sie hatten einfach zu wenig Zeit miteinander."

Und seine zitternd betenden Hände wünschen sich
erschöpft und verzweifelnd erfülltes Glück.

Da öffnet sie ihm die Türe.


* Wortspieltext
Aus: Neun Worte - Neun Texte
Wortvorgabe: Frankreich, Sehnsucht, Bethände, Krisenüberwindung, genug,
zu wenig, Pech für Otto, rabenschwarz, egal,

(Fiktiv - es ist dabei sicher gleichgültig - ob der Text auf
den 1. oder 2. Weltkrieg bezogen wird.)




-

Antworten

Zurück zu „Kurzgeschichten“