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Schreie in einsamer Nacht, Lilly Lüdemann

Verfasst: So 6. Okt 2013, 14:41
von 1. Sinnbringerbuch
Schreie in einsamer Nacht ©Lilly Lüdemann

Ich hörte die Schreie in einsamer Nacht,
sie liessen mich bebend erwarten,
was diese ach schrecklich so einsame Nacht
mir wird über dich noch verraten.
Ich lausche noch weiter in einsame Nacht,
vom Schreien der Träume bin ich erwacht,
es lässt mich erschaudern im sicheren Raum,
im Halbschlaf, mir rauscht das Blut ach so laut.
Ach könnte ich schlafen umfangen von Glück,
mich betten in schützenden Arm zurück,
es könnte die Welt um mich brennen,
ich würde die Träume in liebenden Arm'
ganz sicher als solche erkennen.
Vom Schweiss klebt der Stoff nass auf der Haut,
schweissnass die Tücher, in die er längst troff.
Ich wollte ich würde erwachen,
ich glaubte ich hörte dein Lachen,
wie es ins Ohr mir schallte, dein Atem ganz nah.
In Liebe wär diese Nacht wunderbar,
verklängen die Schreie,
die Tücher ach dufteten nach Vereinigung,
nach Wärme und nahem Gesicht.
Ich träumte, ich träume all dieses nur nicht.
Eine Tür fiel ins Schloss,
ich hörte den Riegel leis' schnappen,
ich wollte, doch konnt' nicht mehr helfen,
die Tür fest verschlossen, der Saal war ein Pool,
ich hörte die Schreie in einsamer Nacht,
ich hörte dich schreiend ertrinken,
ich sah dein Gesicht, deine Augen so flehend,
ich sah dich langsam versinken.
Das Wasser erhob sich und gegen das Licht,
die Spiegel verzerrten den Umriss,
es wurde ganz still, das Wasser ganz blank,
und du, du verschwandest im Bildnis.
Ich hörte die Schreie in einsamer Nacht,
es schrien die Geister, die wir unlängst riefen,
die Schreie verstummen, ihr Hall geht mit mir,
er hallt mir ein Echo das niemals verklingt,
was immer, was immer die Zeit mir noch bringt.