Totschweigen, Wort&Bild Roland Förster
Verfasst: Di 15. Feb 2022, 17:43
"Tod. Rosenrot. Still. Liebevoll. Getrennt - und doch so nah."
Totschweigen
Wie viel an Veränderung in mir werde ich wohl
noch lauthals totschweigen?
Wie viel an Wandelung flüsternd verschluckend
in die Welt hinausschreien?
Wie viele stumpfe Alltagsmesser werden
auch weiterhin am ungebändigten Überlebenswillen
meiner unzähligen Kopfgeburten zerbrechen,
weil jene Geburten meinem Herz kraftvolle Lebendigkeit
mit ihrem sanften Atem einhauchen?
Noch während ich jene bereits verwelkten Rosenköpfe
meiner permanenten Unbewusstheit enthaupte,
mich in der Kellerflut meiner schwarzweiß Malerei
farbenfroh in Anmut verliere,
eintauchend in all mein Empfinden
- ganz ohne die Sicherheit eines Rückstauventils,
erfinde ich mich vollkommen anders.
Neu.
Fortgetragen im Strom der noch anstehenden Erfahrungen,
speie ich befreit das Blut meiner bisherigen Verlorenheit
auf das Bettlaken meines hier seins.
Mag der Tot auch noch so laut Schweigen.
Ich verinnerliche soeben meines Lebens Ruf.
So 23. Okt 2011, 23:19