Autorenforum

Reise in den Nebel

Füllst schon zwanghaft Aussage und Botschaft ein, kippst in Wahn die Sendung in die Tinte.
Mal adressierst du ins Herz, und mal in den Wind. Meinst, sonst hättest du kein Recht, zu sprechen, zu schreiben, dann wieder geht dir das Benzin aus, und du leidest.
Hältst jeden Tag Ausschau nach der Tankstelle mit dem goldenen Buchstaben; suchst nach dem Engelssymbol der Inspiration. Hebst Röcke hoch, schaust Pennern in den Mund.
Interessierst dich plötzlich für Künste vom Saturn. Wirst jeden Tag panischer.
Erste Zweifel. Hast du sie tatsächlich verloren? Siehst dich schon in einer lauten, dreckigen Fabrik vegetieren, hörst dich sterben...
Den Freak mit der genialen Feder kauft dir jetzt keiner mehr ab. Du schauderst. Viele vor dir hat es auch schon so nach Tagen in den Wahnsinn getrieben.
Warum also nicht auch dich?

Und bist fast schon gefleddert, hast dich endgültig in deine Fetzen aufgelöst. Ergibst dich deiner Armseligkeit, und suhlst dich in deiner Scham... da - kehrt er wieder. Und streichelt dir schweigend über den Kopf. Wartet geduldig, bis du deine Tränen getrocknet hast. Bis du deine Träume sortiert, du dein Haar gerichtet hast.
Wartet er, zu Boden schelmisch still lächelnd – und wieder auf, dir mitten ins Gesicht. - und legt dann, mit wissendem Blick - deine Feder vor dich hin.
Sie hat nun, eine Kerbe mehr.

So gut ge- und beschrieben.
Oft ergeht es auch mir genau so.