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[…] „Sollst du rauchen?“ ;Mia Reschke

Verfasst: Sa 24. Nov 2012, 01:27
von Mia Reschke
[…] „Sollst du rauchen?“ Erschrocken drehe ich mich um und da steht er. Schön und sexy, so wie eben nur er es kann, mit seinem verschmitzten Grinsen auf den Lippen. „Öhm...“, stammel ich und versuche gleichzeitig die Hand mit der Zigarette hinter meinem Rücken zu verstecken. Er lächelt und kommt langsamen Schrittes auf mich zu. Verunsichert schaue ich mich um, ob wir beobachtet werden, doch es ist

keiner außer uns hier.

Als ich meine Stimme wieder finde, versuche ich so Selbstbewusst wie nur möglich zu klingen. „Wa...Was machst du hier?“, frage ich und bin damit gänzlich gescheitert. Mist! „Auf eine Frage stellt man keine Gegenfrage, Liebes“, gibt er zurück, steht nun ganz dicht vor mir und fixiert mich mit seinen graublauen Augen. „Ich habe dich vermisst“.

Wieder erfasst mich dieser wohlig warme Schauer und bei seinen Worten scheint mein Herz mal wieder kurz einen Moment auszusetzen. Wieso bringt seine Gegenwart mich immer so aus der Fassung? Was macht er mit mir? Hastig schnappe ich nach Luft.

„Hat es dir die Sprache verschlagen?“, er lacht. „Nein, ich bin nur überrascht dich hier zu treffen, ich wusste nicht, dass du hier Jemanden kennst?“, entgegne ich. „Ich hatte auch nicht erwartete dich hier zu treffen und ich wollte auch eigentlich nicht kommen. Doch jetzt bin ich froh, dass ich es getan habe“. Langsam macht er noch einen Schritt auf mich zu, sodass sich unsere Nasen nun fast berühren. Dann hebt er die Hand und streicht mir mit seinem Handrücken über die Wange. „So weich.“ Ich spüre wie ich rot werde. „Meinst du das ist hier der richtige Ort dafür?“, frage ich unsicher und sehe ihm dabei tief in die Augen. Er lächelt.

„Genaugenommen ist jeder Ort der Welt der richtige dafür dir meine Liebe zu zeigen, doch du hast in gewisser Weise recht. Es ist etwas riskant. Doch im Moment sind wir allein, also sehe ich keinen Grund es nicht zu tun.“ Und das alles nur wegen mir, für mich. Meine innere Göttin legt einen kleinen Stepptanz hin und landet nach einem Sprung gekonnt im Spagat. Doch meine eigene Unsicherheit bleibt. „Aber es könnte jeden Moment Jemand kommen“, gebe ich ängstlich zurück und sehen durch die Glastür, welche Raucherbereich und Festsaal verbindet. „Immer auf der Hut und immer auf das Wohl anderer bedacht“, er lächelt. „Nichts liegt mir mehr am Herzen, als meine Mitmenschen vor unangenehmen Auseinandersetzungen zu bewahren mein Herr“, gebe ich mit einem frechen Grinsen zurück. „Na wenn das so ist...“, sagt er, greift meine Hand und zieht mich durch den angrenzenden Garten in die Dunkelheit.

Das Gartenhäuschen auf das wir scheinbar zulaufen, kann ich nur schemenhaft erkennen, da ich viel zu sehr damit beschäftigt bin nicht über irgendetwas zu stolpern. Er hingegen scheint sich hier ziemlich gut auszukennen. Den Gedanken, dass er das hier schon öfter getan hat, verdränge ich. Am Gartenhaus angekommen, zieh er mich in diese Arme. Gierig sauge ich seinen Geruch ein und lausche seinem Herzschlag. Langsam schiebt er mich rückwärts in Richtung Gartenhaus, bis ich die Holzwand an meinem Rücken spüre. Mit beiden Händen nimmt er mein Gesicht und schaut mich an. Seine Augen glitzern im schwachen Mondlicht.

„Ihnen liegt also nichts mehr am Herzen, als ihre Mitmenschen vor unangenehmen Auseinandersetzungen zu bewahren, habe ich das richtig verstanden?“, fragt er belustigt. „Ja das haben sie“, gebe ich frech zurück. „Wie kommt es dann, das Sie einem verheirateten Mann so um den Verstand bringen?“.

Ich schlucke, denn darauf weiß ich einfach keine Antwort. Ich bringe ihn um den Verstand? Wenn überhaupt bringt er mich um den Verstand! Weiß er überhaupt, was seine Gegenwart und seine Berührungen mit mir machen? Doch weiter denken kann ich nicht. Als seine Lippen die meinen berühren, verschwimmt alles um mich herum. [...]

[Mia Reschke]