Wolf und Schaf, Text&Bild Roland Förster
Verfasst: Mi 5. Dez 2012, 02:57
Wolf und Schaf
Will reißen,
- reißen - mir all die alten,
längst abgetragenen Glaubenskleider,
unsagbar wild vom Leib.
Und glaube es mir, ist´s all des Lebens Anspruch,
viel mehr, als bisher tumb vergeudet Zeitvertreib.
Jene, getränkt von Elends eitrigem Gestank.
- So viel an sinnlos Macht und Gier.
Ist`s nun an Zeit und Raum,
zu wenden diesen bösen Traum.
Will schmachten,
- schmachten - übersatt dabei,
volltrunken an der Wollust Glauben kochend Blut.
In meinem tobend Wolfsgebrüll
kannst du sie hören,
all meine räudig zornig Wut.
Will nur der Nacktheit Liebe noch verspüren -
verspüren - ganz nah - so Haut an Haut.
Des Lebens Atem soll mich führen, was war ich blind,
jene Religio ward mir längst schon anvertraut.
Will aufgesetzten Wissensstand verscharren -
verscharren - in des Todes letzter Ruhestatt.
Denn Leben und auch Liebe
findet in meines Herzens Kirche statt.
So bin ich Wolf und Schaf zugleich.
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