Mund zu voll genommen, Text&Bild Roland Förster
-
- Administrator
- Beiträge: 1109
- Registriert: Mo 2. Aug 2010, 14:58
Mund zu voll genommen, Text&Bild Roland Förster
Mund zu voll genommen
Da sitz du nun du armer Thor,
den zuvor wütend Hammer abgesunken,
vor deinen Füssen liegend.
Kein Blitz kein Donner mehr im Rohr.
Hast dich verloren.
Gar zweifelhaft nur siegend.
Wolltest ein Gott am Sternenhimmel sein,
und bist doch nur ein Häuflein,
armselig versagend Mensch geblieben.
Hast vollmundig von Konsequenzen hier gesprochen,
von Wein gepredigt und Wasser doch serviert,
bist abgeschmiert, - ja abgesoffen,
und all dies vor dir selbst.
Als man dich aufforderte,
doch deinen als Signal
gedachten Abgang zu überdenken,
gar Manche zum Bleiben ein dich luden,
da ging dein Griff für deinen Geschmack
doch viel zu schnell zu Tastatur und Duden.
Was ist nun Richtig,
was ist jetzt Falsch,
nahmst nicht genügend Zeit
dir hierzu all dies herauszufinden,
die Schmach die klettert dir hinauf den Hals.
Macht eng die Brust, das Herz es sticht.
Was bist du bloß doch für ein Wicht.
Wie kriegst du Größe,
wie entgehst du dieser Blöße,
- der vor dir selbst.
Willst du noch täglich in den Spiegel schauen.
Was wirst du sehen, vielleicht das Grauen?
Ach was. Das Alles hast du dir doch selbst bestellt.
Was quiekst und grunzt du also
nun wie ein gestochenes Schwein,
da nicht einmal der Hund in dir noch für dich bellt.
Willst tief im Boden jetzt versinken,
ganz fern sein, von der Autorenwelt.
Der Boden aber mag dich nicht,
du sollst verschwinden.
So weiß er doch bereits,
du wirst sehr schnell verwesen
und ihm bald stinken.
Die Würmer wollen sowieso an dir nicht nagen,
verderben würde dein Geschmack den Magen.
Kriech doch hinweg mit all den Schaben.
Was nützen dir denn all die Gaben?
Jetzt.
Wo du dich hin und hergerissen
in kleinste Einzelteile gar zerfetzt.
Musst mühsam wieder Stück für Stück
dich neu zusammen puzzeln.
Dafür wünsch ich dir alles Glück,
Dein Lohn wird sein dein ehrliches Geständnis,
vielleicht erhältst du dabei ja Erkenntnis.
Mit jedem Puzzlestück, da siehst du mehr
vom ganzen Mensch, der du wirst sein.
Der du jetzt bist. Und der du warst.
Zu treffen gilt es nun deine Entscheidung.
Dafür, da gibt dein Leben dir keine Vermeidung.
Gerade, aufrecht dazu zu stehen, das musst du lernen,
dann darfst du wieder fliegen, zu all den wundervollen Sternen.
Wirst künftig viel bedachter deinen Hammer schwingen.
Dein Donner wird dann satter klingen.
Der Blitz wird hell und klar erscheinen.
Und hin und wieder wirst du dabei weinen,
den R(r)egen Geist, dein Herzensblut,
Hass und auch Liebe voll an Mut.
Und sieh ruhig hin,
wie gut dir dabei
dies doch tut.
.